Wochenthema #39 „Anhaftung und Ablehnung“

Wir alle haben tiefsitzende Muster von „Anhaftung“ und „Ablehnung“ in uns (in der Sprache des Yoga). Auch die westliche Philosophie kennt das: so spricht der Sozialphilosoph Charles Taylor von „moralischen Landkarten“ die wir im Kopf haben: Wir assoziieren Dinge unserer Welt — Menschen, Strukturen, Gegenstände — mit positiv oder negativ, mit gut oder schlecht. Das ist oft hilfreich, um uns im Alltag zu orientieren. Problematisch wird es erst dann, wenn wir uns dessen nicht mehr bewusst sind.

Stell dir folgende Situation vor: dein Mitbewohner hat seine Frühstückssachen nicht abgeräumt. Stell dir noch vor, es war dein Lieblingsmitbewohner mit dem du dich super verstehst. Vermutlich denkst du, „ok, er war wohl super im Stress, das wird schon seinen Grund haben.“ Du räumst die Sachen weg und denkst nicht weiter drüber nach. Und jetzt die gleiche Situation, nur dass es ein anderer Mitbewohner war, mit dem du dich weniger gut verstehst, den du als „anstrengend und nervig“ abgespeichert hast. Vermutlich wird dich das nicht weggeräumte Geschirr in deinem Bild bestätigen, du wirst dich ordentlich ärgern und die Sachen von ihm nicht wegräumen.

Was uns das Beispiel zeigt: diese tiefsitzenden bewertenden Muster von Anhaftung und Ablehnung hindern uns daran zu erkennen, was wirklich ist. Denn natürlich wissen wir nicht, warum die Person das Geschirr nicht weggeräumt wurde. Um das zu erfahren, müssten wir die Person fragen (in einem Tonfall, der sie nicht direkt in den Rechtfertigungsmodus bringt). Und möglicherweise würden wir dann erfahren, dass es überhaupt nicht so war, wie wir es vermutet haben…

Auf dem Weg der Erkenntnis müssen wir also lernen, diese Muster der Bewertung wahrzunehmen. Lasst uns das heute auf der Yogamatte üben indem wir uns immer wieder bewusst machen, was wir gerne mögen, und was wir ablehnen. Welche Yogaübung uns „liegt“, welche nicht. Das beobachten, und trotzdem mit Gleichmut unser Bestes in alle Yogahaltungen geben.

Namasté

Florian

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