Allzu oft treffen wir Entscheidungen im Leben nicht danach, wie wir es selbst für richtig halten. Sondern so, wie „man es halt so macht“. Wir konsumieren so, wie es halt gemacht wird (und z.B. nicht wie es unsere Werte im Hinblick auf Gerechtigkeit und Ökologie verlangen würden). Und auch die vielen Entscheidungen, die schließlich unseren Lebenslauf formen (Schule, Studium, Praktikum, Wohnort, Wohnform, etc.) treffen wir oft ohne uns wirklich zu fragen, ob sie mit unseren Werten und Vorstellungen von einem guten Leben übereinstimmen. Und ehe wir uns versehen, sind wir mitten in einem Lebensmodell gefangen, dass wir doch eigentlich so gar nicht wollten… Und sehen uns einer Unmenge von Zwängen ausgesetzt, die uns daran hindern es anders zu machen.
Tatsächlich erfordert es Kraft unser Leben so zu gestalten wie wir es für richtig halten. Viel einfacher ist es doch, es so zu machen wie alle anderen, es einfach laufen zu lassen — und den Umständen die Schuld zu geben, wenn es letztlich anders läuft als erwartet. Aber wenn wir die Kraft aufbringen und Verantwortung für unser Leben übernehmen, dann haben wir viel zu gewinnen: ein gutes Leben in Übereinstimmung mit unseren Werten.
Und was hat das alles wieder mit komischen Verrenkungen auf der Yogamatte zu tun? Auf der Matte üben wir, Verantwortung für unseren Körper zu übernehmen. Uns ein Stück (körperliche) Unabhängigkeit und Freiheit zu erarbeiten. Verantwortung für unser Leben zu übernehmen ist dann der nächste Schritt. Und dieser Schritt kann durch unsere Yogapraxis angestoßen werden.