In der Element Yoga Mittelstufen-Klasse dieser Woche beschäftige ich mich mit dem Thema Angst. Angst ist eine natürliche Reaktion auf als bedrohlich wahrgenommene Situationen. Es verwundert nicht, dass wir alle in dieser unsicheren Zeit damit konfrontiert sind. Ob es die Angst vor dem Virus selbst ist, die Angst um Angehörige die zur Risikogruppe gehören, wirtschaftliche Ängste oder Ängste vor sozialem Abstieg, wir alle sind mehr oder weniger davon betroffen…
Angst als körperliche und emotionale Reaktion ist überlebenswichtig — sie ermöglicht es uns in gefährlichen Situationen Energien zu mobilisieren und sogar über uns hinauszuwachsen um mit der bedrohlichen Situation fertig zu werden. Den Impulsen folgend müssten wir jetzt aktiv werden, uns der Herausforderung stellen, die Energie nutzen. Aber genau das ist jetzt schwierig: nichts tun und zu Hause sitzen ist das Gebot der Stunde. Die Folge kann sein, dass wir die Angst, und die damit verbundenen Gefühle unterdrücken und uns so selbst unter daherhaften Stress stellen.
Wenn du regelmäßig Yoga praktizierst und in subtiler Körperwahrnehmung geschult bist, dann kannst du die körperlichen Reaktionen selbst beobachten, du spürst vielleicht ein Gefühl von eingeengt sein, du verschließt die Körpervorderseite, dein Atemraum wird eingeschränkt und der Atem flach. Vielleicht bist du aber auch nicht geübt genug, das wahrzunehmen und bemerkst nur, dass du ständig gereizt bist, unzufrieden und schlecht gelaunt.
Ich habe meine Element Yoga Stunde diese Woche mit dem Ziel entwickelt, dass du dir Ängsten und Unsicherheiten bewusst werden und diese transformieren kannst: aus einer beengenden und hektischen Körperwahrnehmung heraus wollen wir in eine präsente und kraftvolle Ruhe zurückfinden. Wir beginnen mit einer intensiven, fordernden Praxis, üben Kapalabhati und finden dann nach und nach zu einer kraftvolle Ruhe und bewusster und tiefer Atmung.
Auf diese Weise kann Yoga uns helfen in schwierigen Zeiten wie dieser handlungsfähig zu bleiben und uns selbst und andere bestmöglich zu unterstützen. Denn das ist jetzt so wichtig wie nie.
Namasté
Florian